Von Puppen, Professoren und Pennälern

Helmut Flieg war ein spannender Typ: Schon in seiner Jugendzeit war der Chemnitzer ein Aufrührer, der mit kritischen Gedichten seine Lehrer und Eltern gegen sich aufbrachte. 

Klar, dass dieser Kerl raus in die weite Welt musste! Allerdings zu großen Teilen unfreiwillig, denn das turbulente 20. Jahrhundert hielt für ihn viele Umbrüche bereit. Später kannte man den Schriftsteller und Weltenbürger nur noch unter dem Pseudonym Stefan Heym.


Was war dem weltbekannten Autoren wichtig? Wofür und wogegen hat er Zeit seines Lebens gekämpft? Und vor allem: Was kann uns Stefan Heym heute noch auf den Weg geben? 


Mit diesen Fragen beschäftigt sich derzeit eine Gruppe, bestehend aus Jugendlichen des Fritz-Theaters sowie der Chemnitzer Filmwerkstatt. Entstehen soll ein Film, den die jungen Leute mit Hilfe unserer Medienpädagogen selbst produzieren. Die Premiere wird im Mai 2024 im Rahmen der Tage der jüdischen Kultur stattfinden. Angestoßen und begleitet wird das Vorhaben vom "Projekt C" und dem Friedensaktivisten Gerald Richter mit einer Förderung aus dem Fonds "Jüdisches Leben in Kunst und Kultur" und einer Co-Finanzierung der Stadt Chemnitz.


Was bisher im Projekt geschah:


Schon der junge Heym bekam Ärger in der Schule wegen eines scharfzüngigen Gedichts: Die Szene wurde historisch korrekt im Ebersdorfer Schulmuseum gedreht. "Im Kasten" sind auch etliche Interviews, etwa mit der Literaturprofessorin Bernadette Malinowksi der TU Chemnitz oder dem Zeitzeugen Jörg Ivandic, der Heym persönlich kennenlernen durfte. Auch eine Tour über den Kassberg mit Gästeführerin Grit Linke durfte nicht fehlen.

Das Highlight: Stefan Heym "persönlich" steht den Fragen der jungen Leute Rede und Antwort - in Form einer Puppe der Theater Chemnitz. Gesprochen und geführt wird die Figur von Puppenspieler Tobias Eisenkrämer. 

Für die nächsten Wochen sind viele weitere Spielfilmszenen sowie eine Fahrt nach Berlin angedacht, um dort dem Wirken von Heym nachzuspüren. 

Wer Lust hat, am Filmprojekt mitzuwirken, darf sich jederzeit an torsten.neundorf@filmwerkstatt.de wenden!

Fotos: Lena Schulze / Sebastian Steger


Link: Artikel zum Projekt im "BLICK"