Am 5. Juli zeigte das Clubkino Siegmar bei der Mitteldeutschen Kurzfilmnacht eine Auswahl der besten mitteldeutschen Kurzfilme, die in diesem Jahr beim Kurzsuechtig Filmfestival ausgezeichnet wurden. Der Abend bildete den Auftakt einer Kurzfilm-Tour durch Mitteldeutschland.
Im Anschluss gaben die Regisseurin Lara Scherpinski (Die Heimkehr der Spargelstecher) sowie die Filmemacher Julius Gintaras Blum (Chemkids) und Olaf Held (Dieser lange Atem, Beates Laden betreffend) im Gespräch mit Moderator Andreas Piasek Einblicke in ihr Filmschaffen. Die Sängerin Selma Juhran präsentierte in einem Live-Auftritt ihren Song „Daydreamer“.
Fünf Kurzfilme, fünf verschiedene Welten. Junge Menschen träumen über den Dächern von Chemnitz von ihrer Zukunft; im Erzgebirge der Nachwendezeit hat Lotta vom Kramladen ihrer Mutter die Nase voll; am Hallenser Stadtrand, fernab des urbanen Zentrums, entfaltet sich zwischen Fabriken und Ruinen, Supermärkten und wilder Natur eine ganz eigene Magie des Alltags …
Hier sind die Trailer zu "Dieser lange Atem, Beates Laden betreffend" (eine Produktion der Chemnitzer Filmwerkstatt) und "ChemKids" zu sehen. Der Song "Daydreamer" ist hier zu hören.
Die vom Kurzsuechtig e.V. ausgerichteten Mitteldeutschen Kurzfilmnächte widmen sich exklusiv dem Schaffen mitteldeutscher Filmemacherinnen und Filmemacher. Die Filme setzen sich verstärkt mit Herkunft, der unmittelbaren Lebensrealität junger Menschen, aber auch mit der ostdeutschen Vergangenheit auseinander.
Sie richten den Blick auf das Alltägliche wie auf das Groteske gleichermaßen. Im Dokfilm „Chemkids“ stellt Regisseur Julius Gintaras Blum in der ehemaligen Industriemetropole Chemnitz die Träume der jungen Generation gegen die Lebensrealitäten der Erwachsenen. Filmemacher Olaf Held siedelt seinen fiktionalen Kurzfilm „Dieser lange Atem“ im Erzgebirge der Nachwendezeit an. In „Stadtrand“ geht Regisseur Conrad Winkler dorthin, wo Stadt und Land verschmelzen, fernab des urbanen Zentrums zwischen Fabriken und Ruinen, zwischen Supermärkten und wilder Natur. Ein Ort, den man selten wahrnimmt und den doch jeder kennt.
Aber auch filmkünstlerisch entfalten die Filme ein faszinierendes Spiel der verschiedenen Macharten: „Die Heimkehr der Spargelstecher“ von Lara Scherpinski begeistert mit surrealen Assoziationsketten, die Szenen aus der deutschen Geschichte parodieren.
Alle Filme sind Preisträger des mitteldeutschen Kurzfilmfestivals KURZSUECHTIG, das vom 11. bis 16. April in Leipzig stattfand. Als größtes Kurzfilmfestival für mitteldeutsche Produktionen gibt das Kurzsuechtig-Festival Filmschaffenden aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt die Gelegenheit, ihre aktuellen filmischen Arbeiten auf der großen Leinwand zu präsentieren.